Tapering. Wann im Sport weniger mehr ist.

In der Welt des Sports ist es oft nicht leicht, sich nicht in den Strudel von Training, Intensität und Wettkämpfen verwickeln zu lassen. Doch was, wenn in der Wettkampfvorbereitung weniger häufig tatsächlich mehr bedeutet?

Tapering, vor einem großen Wettkampf die Trainingsleistung zu reduzieren, kann häufig der Schlüssel zum Erfolg sein. Besonders bei Wettkampforientierten Sportarten, die von hohen Trainingsumfängen geprägt sind (z.B. Langstreckenlauf, Radfahren und Triathlon) ist eine gute Saisonplanung entscheidend für den Erfolg während des Wettkampfes.

 

In den Wochen bzw. Monaten vor einem Highlight Event wird der Trainingsumfang, die Intensität und möglicherweise auch die Häufigkeit des Trainings kontrolliert erhöht, um physische und physiologische Reize zu setzen. Der Körper erhält in dieser Phase wenig Raum für Regeneration. Je nach Protokoll werden im Anschluss an diese Belastungsphase drei Wochen bis acht Tage vor dem Wettkampf die Umfänge wiederdeutlich reduziert - diese letzte Phase wird als Tapering beschrieben. Wie man die Taper Phase gestaltet, unterscheidet sich je nach Sportart, Wettkampfdistanz und dem individuellen Athleten. 

Während des Taperings wird die Trainingsbelastung reduziert, damit sich die Athleten physisch und mental erholen und ihre Leistungsfähigkeit maximieren können. Der Körper bekommt die Möglichkeit, sich von der vorangegangenen Belastung zu erholen und sich gleichzeitig auf den bevorstehenden Wettkampf vorzubereiten.

Der Körper bekommt die Möglichkeit, sich von Mikrotraumata aus der Trainingsperiode zu regeneriern und die Energiespeicher aufzufüllen. Darüber hinaus kann das Tapering dazu beitragen, den Stresshormonspiegel zu senken und die mentale Frische undMotivation der Athleten zu steigern, was entscheidend für eine optimaleLeistung ist. Es wurde vielfach gezeigt, dass in Phasen hoherTrainingsbelastung neben dem Körper auch die Psyche ermüdet. Das kann sich in negativen Stimmungslagen und schlechtem Schlaf äußern und die Erholung negativ beeinflussen.

Die Gestaltung eines effektiven Tapering-Plans erfordert eine individuelle Herangehensweise, die auf den Bedürfnissen des Athleten, dem Wettkampfziel und anderen Faktorenbasiert. Ein zu abrupter Rückgang der Trainingsbelastung kann zu Leistungsverlusten führen, während ein zu langsamer Rückgang die potenziellen Vorteile des Tapering mindern kann. Die richtige Balance zwischen Reduktion desTrainings und Aufrechterhaltung der Trainingsfrequenz und -intensität ist entscheidend und abhängig vom Individuum. Neben den physiologischenVoraussetzungen beeinflussen auch Faktoren wie das Alter, wie lange der Körper braucht um sich zu optimal erholen. Typischerweise sollte bei älteren Sportlern eine längere Erholungszeit eingeplant werden.

Zur spezifischen Trainingsanpassung in der Vor-Wettkampfphase ist auch die Ernährung nicht zu vernachlässigen! Während des Volumentrainings liegt beispielsweise die Nährstoffaufnahme eines 70kg schweren Schwimmers etwa bei 3500 bis 4500 kcal pro Tag, wobei eine gute Versorgung mit Kohlenhydraten besonders wichtig ist.Während des Taperings ist trotz hoher Intensitäten der Trainingsumfang vergleichsweise gering, so dass die tägliche Kalorienmenge verringert werden muss - für den 70kg schweren Schwimmer etwa zwischen 2800 bis 4300 kcal täglich.

 

Tapering ist keine Pause vom Training, sondern vielmehr eine gezielte Strategie, um die Leistungsfähigkeit von Athleten zu maximieren. Indem es den Körper in die bestmögliche Verfassung für den Wettkampf bringt, kann Tapering den entscheidenden Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg im Wettkampf ausmachen. Es ist Zeit, weniger als mehr zu betrachten und dem Körper dieMöglichkeit zu geben, seine volle Leistungsfähigkeit zu entfalten.

 

 

Quelle: Hutterer, C. (2024). Tapering im Sport - wann weniger mehr ist. Dossier derSportmedizin (2/24)

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